Gedanken zum Zustand der EU Was ist das für eine Solidargemeinschaft, in der sich die Mehrheit der Länder weigert, Kinder aus den Lagern an der Grenze zu Griechenland aufzunehmen. Für die Stadt Reutlingen oder andere Städte in Baden Württemberg würde das gerade mal ein einziges Kind pro Stadt! bedeuten, das versorgt und betreut werden müsste. Bestraft in der EU endlich alle Länder, die sich weigern diese minimale Menschlichkeit aufzubringen. Kürzt diesen Staaten die Subventionen, wenn sie ihre Hände weit aufmachen um zu kassieren, jedoch keinen Deut an Solidarität leisten, nicht einmal in Fällen, in denen es um die rudimentärsten Bedürfnisse von unschuldigen Kindern geht. Wenn die Verantwortlichen der EU hier nicht mit harter Hand durchgreifen, hat das gut gedachte Projekt EU versagt. Auch der Sozialismus war einmal eine gute Idee, die von Idealen ausgegangen ist. Die Umsetzung und der Missbrauch durch Menschen, die diese Idee instrumentalisiert haben, um ihre eigenen Macht- und Gier- Triebe zu befriedigen, haben gezeigt wohin das führt. Der real existierende Sozialismus hat sich im Laufe der Geschichte genauso zum Zerrbild seiner selbst gewandelt wie heute die Staaten in Europa, die sich abschotten und keine Flüchtlinge und andere unschuldige Opfer aus Kriegsgebieten aufnehmen. Nehmen und nichts geben ist zum großen Sport geworden, nicht nur bei Staatenlenkern, sondern auch zwischen den Menschen- länderübergreifend. Traurige deutsche Beispiele dafür sind an prominenter Stelle selbst ehemalige Bundeskanzler. Einst angetreten um politische Strukturen zu schaffen, die alle teilhaben lassen sollten am Wohlstand der Gesellschaft. Jetzt selbst ein entlarvendes Beispiel für Arroganz, ablesbar z.B. am Verhalten gegenüber Frauen, die man wechselt wenn einem gerademal wieder nach einer jüngeren zumute ist. Oder auch zur Schau gestellt in oligarchischer Manier mit dicker Havanna, ohne überhaupt zu merken, was man da so verrät. Es ist höchste Zeit, dass sich alle politisch Verantwortlichen zusammenschließen und Kante zeigen bevor das Volk – wieder einmal- mehrheitlich den Großmäulern auf den Leim geht, die versprechen, alles besser zu machen. Gnade uns Gott, wenn die wirklich Gestörten wieder Mehrheiten erreichen und alles einreißen, was zivilisierte Menschen versucht haben aufzubauen. Wir sind nur noch einen Wimpernschlag davon entfernt. Demokraten, sorgt dafür, dass Feinde der Demokratie wieder aus den Parlamenten verschwinden, in denen sie keinen Tag länger sein sollten, um mit Geld unseres Staates an der Zerstörung desselben zu arbeiten. Doch schaut auch demütig hin, um zu erkennen, wie es überhaupt so weit kommen konnte, dass sie dort sitzen. Volksverhetzung und Lüge werden nicht verschwinden, wenn wir mehr Arbeitslosigkeit und Not erleben. Wähler, befreit unser Land von Ungerechtigkeit, Raubtiermentalität und der daraus erwachsenden Armut so lange es noch geht, dann werden auch die kranken politischen Erscheinungen verschwinden und beide Flügel unseres Bundesadlers werden wieder unsere Demokratie symbolisieren. Wenn es eng wird, werden wir schnell merken, wie die Menschen so ticken und die Ellbogen ausfahren. Dagegen sind Hamsterkäufe wegen des Corona-Virus oder Hassdemos gegen Flüchtlinge nur ein laues Lüftchen. Wer jetzt argumentiert, das alles sei doch nicht so einfach, man könne doch nicht, man müsse doch…, der soll einfach mal schauen, was in den nächsten Wochen so alles plötzlich möglich ist, wenn es ernst wird- auch über Parteigrenzen hinweg. „Geht doch“, und das auch noch schnell, wird man feststellen. Die Damen und Herren an den Schalthebeln müssen nur wollen. Warum denn nicht gleich so, auch in anderen Fällen, wie z.B. der Flüchtlingsverteilung auf alle EU Länder, der Kontrolle der Steuerflucht und, und, und... Wirksam handeln in allen Fällen, wo die Disziplinierung derer gefragt ist, die gerade so unsere Demokratie und unsere Solidargemeinschaft mit Füßen treten, das wär´ doch mal was! Würde, Freiheit, Recht und Menschlichkeit verteidigen. Notstand herrscht nämlich auch da, und zwar europaweit, nicht nur im Bereich Gesundheit.
Gedanken zur Corona-Krise Sicher spüren schon seit langer Zeit viele Menschen, dass in unserer Welt global etwas völlig schief läuft. Viele Wissenschaftler, Menschen mit Empathie und Weitsicht, spirituelle Lehrer, oder einfach Menschen mit Herz, ja eine ganze junge Generation mahnen, leiden, versuchen zu überzeugen, dass wir alle so nicht mehr weitermachen dürfen, wenn wir unsere Welt- und in Folge daraus uns selbst- nicht zu Grunde richten wollen. Alle Mühen etwas grundlegend zu ändern haben bisher nicht wirklich etwas gebracht. Ungebremste Gier nach mehr, höher- schneller- weiter beim globalen Tanz auf dem Vulkan. Doch jetzt kam ein Ereignis in die Welt, wo man sich schon fragen kann ob es Zufall, Schicksal, oder eben genau das ist, was unsere Welt heute braucht. Ein kleines Virus, aller Wahrscheinlichkeit nach von einem unschuldigen Tier auf uns Menschen übergesprungen und mit mathematischer Unbarmherzigkeit auf dem Weg zur Eroberung der Welt. Allerdings konnte das nicht ganz ohne unser Zutun als Menschen geschehen: Die Pandemie ist kein Zufall: Naives Verhalten eines Menschen, der virenverseuchtes Fledermausfleisch verzehrt hat, ohne Instinkt für die Gefahr. 1. Fehler: Unwissenheit, Tradition Dieses Ereignis geschah in einem Land, das die Meinung und die Erkenntnisse seiner Bürger unterdrückt, wenn sie nicht ins politische Bild passen. Deshalb wurde der Arzt, der den an Corona Erkrankten behandelt hat und rechtzeitig auf die Gefahr hinweisen wollte mundtot gemacht und bezahlte letztendlich sogar mit seinem Leben. 2. Fehler: Unterdrückung, Unfreiheit Die Gefahr und die lawinenartige Ausbreitung wurden zu lange verheimlicht, sodass das Virus schnell über große Entfernungen verbreitet werden konnte. Dies wurde möglich durch unseren völlig unkritischen Umgang mit globalen Entfernungen und der Natur. 3. Fehler: Hemmungslose Globalisierung ohne Reflexion Nach erkennen der Gefahr zeigt sich, wie uneins und dilettantisch die betroffenen Länder und ihre Bürger (zu)lange mit dem Problem umgingen. Wenig Abstimmung zwischen den Ländern, völlig unterschiedliche Herangehensweisen von Überreaktion bis hin zu gar nichts tun. Aber vor allem: Ellenbogen raus, jeder ist sich selbst der Nächste. Grenzen dicht, keine Länderübergreifende Hilfe, Abschottung, obwohl das diesem kleinen Virus völlig gleich ist. 4. Fehler: Kleinstaaterei und Egoismus Falsches Verhalten in der Gefahr, nachdem die Regierungen und die Experten spät, aber eigentlich noch nicht zu spät, warnen und mit Maßnahmen reagieren. Warnungen werden ignoriert, alte Verhaltensweisen können nicht schnell genug aufgegeben werden. Die Gefahr wird geleugnet oder nicht richtig erkannt. 5. Fehler: Arroganz, Dummheit Trotz großer Vernetzung der Menschen untereinander durch (a)soziale Medien, bleiben die Menschen in ihren Denkmustern gefangen. Technische Errungenschaften werden nicht genügend zum Wohl der Menschen eingesetzt, sondern es gewinnt neben den positiven Effekten immer auch der Affe im Menschen die Möglichkeit, seine Dummheit weltweit zu verbreiten und auszuleben. In den letzten Jahrzehnten schlug das Pendel wohl eher in Richtung des Letzteren aus. 6. Fehler: Egozentrik, Mangel an Selbsterkenntnis Es wird also offensichtlich, dass wir durch dieses Virus mit unseren eigenen menschlichen Schwächen konfrontiert werden, und das in allen Bereichen, über alle Kulturen hinweg und unabhängig davon ob arm, reich, mächtig, gut oder böse. Der Besen der Natur fegt einfach hindurch. Wer davon kommt wird aufpassen müssen, dass nicht alles nach einiger Zeit wieder beim alten "weiter so" ist. Jetzt muss sich zeigen, ob wir lernfähig sind als Menschheit, oder ob wir weiterhin den unbewussten Affen füttern, der zwar in jedem von uns steckt, den wir jedoch nicht mehrheitlich füttern und wählen müssen. Jetzt wird sich zeigen, wie gut der geistig entwickelte Mensch mit dieser globalen Bedrohung umgehen wird, und was er daraus lernt. Vielleicht ist die Katastrophe ja doch nicht nur Zufall. Wendezeit!
Gedanken zum Thema Flüchtlinge Die Welt ist heute voller Konflikte und kriegerischer Auseinandersetzungen. Schaut man sich die Berichterstattung in den Medien an, ergibt sich täglich dasselbe Szenario: Schlagzeilen und Bilder von Gewalt und Zerstörung. Man könnte meinen, es gibt kaum etwas anderes, was die Titelseiten beherrscht. Bei aller Dramatik steckt jedoch auch Kalkül hinter dieser Form der Berichterstattung. "Bad news is good news", d.h. hier wird die menschliche Eigenart der Wahrnehmung ausgenutzt, schlechte und bedrohliche Nachrichten stärker zu beachten als andere, um Auflage zu machen. Diese Feststellung soll die schrecklichen Ereignisse nicht bagatellisieren, doch muss man sich schon die Frage stellen, ob unsere Welt nicht etwas einseitig dargestellt wird, mit dem Fokus auf gut gegen böse. Bei genauerer Betrachtung einer Situation kommen jedoch immer mehr Aspekte der Wirklichkeit ans Licht, ja man kann sogar sagen, dass der Leser oder Betrachter die Wirklichkeit durch seinen Blickwinkel und Horizont regelrecht selbst erweitert oder einschränkt. Wir alle haben blinde Flecken in der Wahrnehmung, haben unsere Lieblingsthemen, Spezialgebiete. Allen ist jedoch zu eigen, dass wir als Individuen immer nur einen kleinen Teil der Wirklichkeit wahrnehmen können. Würden wir alles erfassen, was in jedem Moment geschieht, wir würden auf der Stelle verrückt werden. Das bedeutet, dass wir unsere Filter brauchen, die uns vor zu viel Information schützen. Darin liegt Chance und Gefahr zugleich, denn wir selbst haben uns die Filter unserer Wahrnehmung im Laufe vieler Jahre erworben. In diesen Filter fließen alle Erfahrungen, die wir im Leben gemacht haben ein, seien es positive oder negative. So kann es geschehen, dass Person A die Welt ganz anders sieht und beurteilt als Person B usw. Viel Forschung und Energie wurde darauf verwendet, im Bereich Journalismus und Medien herauszufinden, was möglichst vielen Menschen einer Gruppe interessant erscheint, Aufmerksamkeit erweckt und vor allem zum Kauf bzw. Konsum anregt. So kann es geschehen, dass Meldungen nach Regeln ausgewählt werden, die nicht an der objektiven Darstellung eines Ereignisses ausgerichtet sind, sondern an der angestrebten Auflage bzw. Einschaltquote oder der politischen Meinungsmache. Beim Thema „Flüchtlinge“ und „Krieg“ lässt sich das sehr gut beobachten. Wir erfahren sofort und meist auf den Titelseiten, wenn wieder beispielsweise im Nahen Osten Bomben fallen, Frauen und Kinder getötet werden etc. Wer die Bomben gebaut und geliefert hat, bekommt sicher keine Schlagzeile. Vielleicht sehen wir eine Randnotiz mit der Botschaft, dass in diesem Jahr weniger Waffen in Krisengebiete exportiert wurden. Das wird eben mal kurz erwähnt. Wen das genauer interessiert, der muss das Internet bemühen und sich schlau machen. Doch genau hierin liegt das Problem und zeigt die Scheinheiligkeit unseres Denkens und Handelns. Natürlich sind wir alle gegen Krieg und Vertreibung, doch gleichzeitig liefern wir die Waffen, damit kranke Führer zuschlagen können, um ihre Macht zu erhalten. Das akzeptieren wir einfach so, verweisen auf Arbeitsplätze und Wohlstand in Deutschland oder anderswo. Denkt man diesen Zustand zu Ende, lässt sich erkennen, dass jede Waffe, die in ein Krisengebiet verkauft wird zum vorsätzlichen Töten eines vermeintlichen Gegners gedacht ist. Auf vorsätzliches Töten stehen jedoch weltweit hohe Strafen. Morden ist ein Verstoß gegen Menschenrecht und Gesetz. Auch die Gebote vieler Religionen erlauben in ihrer heutigen Auslegung diese Taten nicht. Es wäre ein großer Fortschritt, wenn jedermann, der in irgendeiner Weise an Bau oder Verkauf von Tötungswaffen für Krisengebiete beteiligt ist, der Beihilfe zum Mord angeklagt würde. Nur demokratische Staaten sollten die Berechtigung erhalten, in staatlichen Firmen Waffen für die Selbstverteidigung zu produzieren, die nur in einem direkten Angriffsfall eingesetzt werden dürfen. Dieser Verteidigungsfall kann nur mehrheitlich in einem Parlament ausgerufen werden und unterliegt auch momentan der strengen Kontrolle des Parlaments- leider bis auf die Grauzonen beim Waffenexport. Hier wird meines Erachtens das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und das Völkerrecht verletzt, weil wir wissentlich Waffen an totalitäre Systeme verkaufen. Wir gehen sogar so weit, Autokraten zu tolerieren und zu unterstützen, vordergründig natürlich aus geopolitisch- strategischen Gründen, in Wirklichkeit jedoch wohl eher um Geschäfte zu unserem Vorteil mit diesen Ländern machen zu können. Leider betrifft dies nicht nur den Waffenhandel, sondern in noch stärkerem Maße den Rohstoffhandel und die Ausbeutung von Ressourcen in anderen Ländern. Natürlich wieder nur zum Wohle unseres guten Landes. Diesem Prinzip wird alles untergeordnet. Was soll also das scheinheilige Abweisen und Bekämpfen der Flüchtlingsströme zu uns. Wir sind die Helfershelfer der Mörder- im Schafspelz der Wohltäter. Brutaler geht´s nicht. Das lesen wir aber sicher nicht auf den Titelseiten der Zeitungen bezeichnenderweise besonders selten, wenn die Verantwortlichen zum „C“ hin tendieren. Bis auf ein paar investigative Feigenblättchen leider auch nicht in anderen Massenmedien.
Hinter die Kulissen blicken Auf der großen Bühne des Lebens finden alle erdenklichen Aufführungen statt. Meist in großer Besetzung mit starken Charakteren, die ihr Ego prächtig in Szene setzen. Doch bei genauerem Hinschauen kann man schnell den Eindruck bekommen, dass die Akteure auf dieser Bühne sich eher wie unreife Kinder verhalten, als wie reife Erwachsene. Kindergartentheater sozusagen. Wer kennt das nicht, wenn z.B. Kolleginnen oder Kollegen bei der Arbeit plötzlich wie kleine Kinder agieren, beleidigt, trotzig, gekränkt, aggressiv oder sonst wie emotional. Und in der Tat, wir alle haben kleine innere Kinder in uns, die uns öfter als uns lieb ist, meist unbewusst an der „Leine“ führen, unsere Gefühle und damit unsere Reaktionen steuern. D.h. auch hinter unserer eigenen Kulisse agiert ein kleiner Charakter, oder besser gesagt ein kleiner Regisseur, der das Schauspiel unseres eigenen Lebens in Szene setzt. Ist uns das nicht genügend bewusst und kennen wir unser eigenes inneres Kind nicht, werden wir in Situationen, in denen dieses berührt wird, engagiert in dem Stück mitspielen, das gerade geboten wird. Besonders gern spielen wir naturgemäß in Dramen mit. Hier haben wir nämlich die Möglichkeit, endlich einen großen Auftritt hinzulegen. Je nach Charakter des inneren Kindes gibt es natürlich eine Vielzahl von Rollen, die zu uns passen könnten. Da wären: Der Schurke, der Held, die Heimtückische, die Devote, der Übelnehmer, der Rechtmacher, die Ängstliche, die Schwache….., ich könnte die ganze Seite mit weiteren Beispielen füllen. Auch Bühnenorte gibt es unzählige: Arbeitsplatz, eheliche Wohnung, Vereinsheim, Autobahn, Parteizentrale… Auch Charaktere gibt es reichlich: der Erfahrene, der Mächtige, die Fleißige, die Eifrige, der Brutale… Fehlen noch die Requisiten: die Villa, das Auto, die Rolex, die Frisur, die Kinder, die Geliebte… Es ist leicht zu erkennen, dass die Stücke, genannt "Alltagsneurosen" nie ausgehen werden. Das Interessante daran ist, dass sie in der Regel von den besagten "kleinen inneren Kindern" gespielt werden, die ihre Rollen sehr natürlich, identisch und überzeugt spielen, gerade weil ihnen nicht bewusst ist, dass hier ihr inneres Unbewusstes auf der Bühne steht und so agiert, wie es das von seinen Eltern oder anderen Personen im Laufe des Lebens gelernt hat. Es wäre ein großer Fortschritt, persönlich wie gesellschaftlich, wenn es uns gelingen würde, Distanz zu gewinnen, quasi das Drama von außen als Zuschauer zu betrachten und die eigene "Kinderrolle" sowie die anderen "Kinderdarsteller" als solche zu erkennen. Aus dieser dann erwachsenen Perspektive heraus müssten wir dann nicht automatisch mitspielen, wenn das Leben uns eine Bühne bietet. Wir würden das Schauspiel einfach betrachten, vielleicht sogar genüsslich, ohne selbst auf die Bühne zu hopsen, um zu zeigen, was "wir" so drauf haben, wer besser, schneller, weiter oder höher kann…
Gedanken zum Thema Politik heute Viel Unzufriedenheit, Wut und Frust über die politischen Entscheider kocht zurzeit weltweit hoch. Alles Mögliche wird von „denen da Oben“ versprochen, das geändert, angegangen, verbessert werden soll. Vor allem vor Wahlen ist dieses Versprechen-Spielchen besonders beliebt. Meist sind es Themen, die besonders auf diejenige Gruppe von Menschen zielen, welche die meisten Stimmen zu bringen verspricht- also die Durchschnittsbürger- gerne als gesellschaftliche Mitte bezeichnet. Diese Mitte definiert sich heute aus meiner Sicht in etwa so: Nicht gerade arm, aber auch nicht reich. Es reicht gerade so hin für den Durchschnitts-Wohlstand. Ordentlich essen und trinken, einigermaßen nett wohnen, an Mode und technischem Fortschritt teilhaben können, es geht so, aber immer mit Einschränkungen. Für einen Wunsch reicht´s, der andere muss warten, doch „Ein jeder Wunsch, so er erfüllt, kriegt augenblicklich Junge", sinnierte schon Wilhelm Busch vor langer Zeit und unsere heutige Waren-Welt mit ihren raffinierten Verkaufsstrategien lebt förmlich davon, ständig Wünsche zu erzeugen, die den Konsum ankurbeln. Was liegt da näher, als den Politikern zu glauben, die mehr von Allem versprechen. Mehr Gerechtigkeit, mehr Geld oder anders herum: weniger Steuern, weniger Staat; mehr Freiheit- wofür auch immer- mehr Bürgernähe und so weiter und so fort. Schöne Worte, doch im Hintergrund gilt noch immer die alte Regel: Teile und herrsche, oder etwas moderner ausgedrückt: Soziale Marktwirtschaft. Das kann man doch nicht gleich setzen, werden sich einige jetzt empören, denn wir leben heute doch in einer Demokratie und nicht zuzeiten römischer Kaiser. Doch die Parallelen werden schnell klar, wenn man vergleicht, dass damals das römische Reich so groß wurde, dass man Verwaltungsaufgaben nicht mehr direkt von Rom aus regeln konnte, man musste also delegieren und diejenigen, die diese Aufgaben erledigt haben, anständig behandeln und entlohnen für ihre Arbeit. Unsere heutige Welt hat sich im übertragenen Sinn in vielen Bereichen ebenso ausgedehnt wie das Römische Reich damals und der Staat braucht Bürger, die verlässlich mitarbeiten. Das hat viele Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg auch funktioniert und war Konsens bei einer großen Mehrheit. Auch die Sozialdemokratie war im Alltag sichtbar, d.h. Einigkeit und Recht und Freiheit für alle war ein gesellschaftliches Prinzip. Leider ist davon recht wenig übrig geblieben, seit Heerscharen von akademisch ausgebildeten Betriebswirtschaftlern daran arbeiten, Firmen möglichst so zu führen und zu optimieren, dass sie den maximalen Profit abwerfen. Steuern sparen um jeden Preis, selbst den des professionellen Steuerbetrugs, der so raffiniert ist, dass kein Politiker durchblickt, ergo auch nicht eingreifen kann. Hochbezahlte, skrupellose Berater erfinden neue Schlupflöcher, infiltrieren Parteien, manipulieren Wahlen und "kaufen" Politiker, um ihre Ziele weltweit zu erreichen. Lohnkosten senken mit dem Argument, sonst nicht mehr konkurrenzfähig zu sein, ist groß in Mode, doch es muss die Frage erlaubt sein, wer am Ende die Rechnung bezahlt und wer die Profite einstreicht. Tugenden wie Rechtschaffenheit, Verantwortung für das Gemeinwohl, leben und leben lassen, sind ziemlich rar geworden in unserer vernetzten und globalisierten Welt und bleiben mehr und mehr auf der Strecke. In kommunalen Verwaltungen und den übergeordneten politischen Ebenen haben sich Vetternwirtschaft und Filz entwickelt, um Gier und Egoismus weniger zu deren Vorteil durchzusetzen. Man denke nur an die aktuellen Skandale in der Autoindustrie und den obersten politischen Kopf in Berlin in dieser Sache. Heute wird immer noch von Wohlstand für alle, Gerechtigkeit und Teilhabe geredet, diejenigen, für die das zutrifft, werden jedoch immer weniger. Die viel genannte "Schere" zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander. Wie groß darf der Druck im "Kessel" der Bevölkerung werden, bevor er explodiert? Sind Zeitarbeit, befristete Arbeitsverträge und Löhne unter dem Minimum noch zu verantworten, wenn gleichzeitig die Nutznieser dieser Ausbeutung ohne Skrupel und Selbstkritik wie die Maden im Speck leben? Nicht mehr teilhaben können, abgehängt bzw. abgestiegen sein, aber im Medien-Trallala täglich sehen, was in wohlhabenden Kreisen so läuft, erzeugt bei den Betroffenen ein Gefühl, vergleichbar dem eines Hundes, der ewig der Wurst nachlaufen muss, die ihm vor die Nase gehalten wird, sie aber nie erwischen wird. Irgendwann beißt er den, der ihm die Wurst vor die Nase hält, weil er dieses Spielchen nicht mehr aushält. Arbeitslosigkeit, Ohnmacht und Armut waren schon einmal in der deutschen Geschichte der Hauptgrund für Wut und Wutbürger, die schließlich ihrem Führer nachgelaufen sind, der ihnen versprach, alles besser zu machen. Damals waren das die sogenannten National- Sozialisten. Heute können wir sehen, wie diese Ideen wieder auferstehen- kein Wunder aus meiner Sicht- nur mit dem Unterschied, dass wir heute wohl das Wort „Sozialisten“ durch das Wort „Egoisten“ ersetzen müssen. National-Egoisten sind inzwischen in vielen Ländern am Ruder. Diese neuen Rattenfänger bedienen sich derselben Methoden wie die alten: Sie versprechen schnelle Lösungen für die Masse, blasen sich auf und tun so, als würden sie für Gerechtigkeit kämpfen. Medien und Gerichte werden geschwächt wo immer es geht, um zu verhindern, dass der große Betrug am Volk auffliegt. So gelingt es Politikern und Staatsmännern dem Wahlvolk vorzumachen, man kümmere sich um die Armen, sorge für besseren Wohlstand für alle, doch in Wirklichkeit werden die Massen schamlos manipuliert und ausgenutzt, um die primitivsten und egoistischsten Triebe auszuleben: Macht, Gier und Egoismus. Man muss nicht lange suchen, um traurige Belege dafür in unserer heutigen Welt zu finden, gewählt von Mehrheiten mit Wut im Bauch und der Sehnsucht, aus Ohnmacht und Armut zu entkommen. Einigen Wählern wird dies sogar gelingen. Neue Spieler altes „Spiel“. „Es gibt nichts Neues unter der Sonne.“
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